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NEW Hoch Explosiv II am 06.10.2012

Veröffentlicht: 2012/10/06 von monsterontheroad in Allgemein, Monster on Tour
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Heute fand der NEW Hoch Explosiv 2 Event statt, welcher von NEW-Fans auch schon als das Wrestlemania der NEW bezeichnet worden war. Dieses Mal hatten wir Plätze in der Presseecke und konnten leider nicht bei unseren Stimmungsmachern der Stimmungsecke sitzen.

Daniel Weber begrüßte pünktlich um acht das Publikum und sogleich betrat dann auch Alex Wright den Ring. Alex wollte noch mit einem Wrestler ein Hühnchen rupfen. VIP war gemeint. Dieser müsse heute gegen Will Breaker seinen Titel verteidigen, doch als spezielle Stipulation sollte es auch einen Titelwechsel bei Count Out oder Disqualifikation geben. Zudem sei sein Handlanger Big Brother Steve für den Kampf vom Ringrand verbannt.

Dann ging es gleich zum ersten Match des Abends, ein Steelcagematch und der Käfig war auch schon aufgebaut. Als Ringrichter kam Andreas Willsdorf an den Ring und das Publikum forderte: „Auf die Knie!“

Während The Arabian Star Hakem bin Azem Wakuur bin Al-Sultan und Juvenile X über die Rampe in den Hotspot kamen, erklärte der Referee die Regeln. Einen Sieg sollte es wohl nur geben, wenn man über den Käfig kletterte. Die Ringlocke läutete und es ging auch gleich zwischen den beiden zur Sache. Juvenile X versuchte dreimal über den Käfigrand zu klettern wurde doch jedes Mal erfolgreich vom Arabischen Stern zurück auf den Ringboden geholt.

Die Fans kamen bei dem Kampf nur schwer in die Gänge, trotzdem wurde Hakem bin Azem Wakuur bin Al-Sultan regelmäßig gewhated. Dieser würgte auch noch Juvenile X mit seiner Scherpe. Nach zwei heftigen Aktionen von der Ringecke von Arabian Star an Juvenile X kletterte Hakem an dem Käfig hoch und blieb ziemlich lange oben sitzen. Sein Gegner kroch über den Boden, kam ihm aber kaum noch hinterher. Nach einem verzweifelten, doch scheiternden Versuch, den Araber aufzuhalten, schaffte es dieser in die Freiheit und gewann so das erste Match des Abends.

Nun gab es eine kurze Pause, da der Käfig abgebaut werden musste und die meisten vom Publikum verzogen sich dabei nach draußen, um nicht zu stören.

Im zweiten Kampf standen sich dann Miguel Ramirez mit Maske und Tommy Blue Eyes gegenüber und das Match startete mit einem Handshake. Die beiden boten wunderschönes Ringen am Anfang mit vielen Aufgabegriffen und Kontern und einem spannenden Tempo, dass den Kampf zu einem Augenschmaus machte. Auch gab es zwei schöne Flugaktionen aus dem Ring auf den Gegner und das Publikum feuerte beide gleichermaßen an. Tommy gelang der Pin, doch während seiner Siegesfeier ertönte plötzlich düstere Metalmusik und das Licht färbte sich rot.

Wir von Monster On The Road erwarteten Dani Filth von Cradle Of Filth ;-), was kam, war der Dark Metal Band nicht ganz unähnlich, denn zwei Kerle in langen schwarzen Mänteln und mit fieser Gesichtsbemalung kamen zu Tommy in den Ring und vermöbelten ihn und Ramirez. Der Referee Willsdorf war währenddessen zum Merchandise-Stand geflohen. Vielleicht gibt es zwischen den vieren ja bald ein wenig Tag Team Action. Tommy und Ramirez sahen zusammen richtig gut aus und nun haben sie ja mit den zwei düsteren Kerlen noch eine gemeinsame Rechnung offen.

Für den dritten Kampf des Abends, in dem Cruel Agility gegen Apu Singh antrat, kam nun Tobias Kraft als Referee zum Ring. Die beiden Wrestler sahen als Gegner ein wenig ungleich aus, obwohl sie das gleiche Hosenmuster hatten, da der Inder den Maskierten um eine ganze Kopflänge überragte.

Das Match war ganz lustig und wusste uns zu überzeugen. Cruel Agility verhöhnte Apu Singh mehrere Male indem er tanzend und jaulenden den Finisher des Inders nachahmte und der Eindruck wurde in mir ein wenig geweckt, dass die Gegner von Apu eigentlich viel mehr tanzten, als Apu selbst. Dieser überzeugte uns aber dann mit seinem getanzten Finisher vom Gegenteil doch der Maskenträger konnte schlussendlich den Sieg für sich verbuchen.

Vom Publikum gab es dafür dann „Please come Back“-Chants.

Auch ein sehr ansehnliches Match war dann der vierte Kampf des Abends. Der Bosnier Dragan Okic und der 100%-Metaller Scotty Saxon, der von Amber begleitet wurde, lieferten flotte unterhaltsame Wrestlingaction ab. Zu Beginn der Runde dominierte der Bosnier und malerte mit seiner gelb-blauen Gesichtsbemalung bei seinem Aufgabegriff Scotty voll. Amber konnte sich das nicht lange ansehen und forderte den Metaler auf: „Los Scotty, beweg deinen Arsch!“ Daraufhin gab es laute Amber-Chants 🙂

Weil der Bosnier ständig das Publikum beleidigte, stand die Crowd ziemlich schnell geschlossen hinter dem Metaler-Duo und feuerte Scotty lautstark an. Verstärkt wurde die Antipathie gegen Dragan dann noch, nachdem er aus dem Ring befördert worden war und sofort auf Amber losging. Was für ein Mieser Kerl! Scotty war ihm dann jedoch überlegen und der Bosnier, der seine halbe Gesichtsbemalung verloren hatte, floh über die Rampe und wurde vom Referee ausgezählt. Während Amber und Scotty im Ring den Sieg feierten, kam er erneut herein und schlug den Metaler nieder.

Im Anschluss machte Stefan Matern dann ein wenig Werbung für Alex Wrights Wrestlingschule The Wright Stuff und kündigte dann an, dass es bald soweit sei, Ladies bei der NEW im Ring zu sehen. Es gab lautstarke „We want Ladies!“-Chants und Stefan Matern bat Jessy in den Ring. Jessy, ein süßes bayrisch sprechendes Madl, erzählte, wie sie zum Wrestling kam und wie sie hier an der Wrestlingschule angefangen hatte. Auch gab sie eine kurze Einschätzung, dass Alex Wright zwar ein harter Hund, aber auch ein sehr guter Lehrer sei. Noch nicht fertig gesprochen, stürmte Kick Ass Jane zum Ring und donnerte Jessy mehrfach nieder, poste hämisch und verschwand dann.

Für Jessy, die sich aus dem Ring schleppte, gab es laute Jessy-Chants und wir von Monster On The Road freuen uns riesig auf mehr von dem bayrische Mädel, Kick Ass Jane und einer Ladies-Division bei der NEW!

Vor der Pause trat dann noch Mike Skull gegen den Schwersten Wrestler Deutschlands Demolition Davies an. Bei Davies war die Crowd die letzten Veranstaltungen immer hin und her gerissen gewesen, ob sie ihn nun anfeuern, oder ausbuhen sollten. Wir von Monster On The Road beschlossen, den Schwersten Wrestler Deutschlands lautstark zu unterstützen, weil uns seine Kämpfe schon von Anfang an gut gefallen hatten. Auch die restliche Crowd schien diese Entscheidung so getroffen zu haben und Skull hatte einen schweren Stand. Er startete auch gleich mit einer unfairen Aktion gegen Davies in das Match, da er sich dessen Eisenkette schnappte und ihn damit würgte. Erst danach wurde die Ringglocke geläutet.

Etwas schwerfällig startete die Auseinandersetzung im Seilgeviert, wurde jedoch dann von Move zu Move schneller und spannender. Davies setzte sich auf seinen Gegner, doch nach dem 2-Count konnte Skull den schweren Wrestler in die Luft stemmen und seine Schultern vom Boden heben. Als Demolition Davies sich rückwärts wie ein steifes Brett auf Mike Skull fallen ließ und so erneut den Pin versuchte, gab es vom Publikum „Holy Shit!“-Rufe. Auch einen Sprung aus dem Ring auf Skull machte den Schwersten Wrestler Deutschlands noch beliebter bei der Crowd und die NEW wurde lautstark gefeiert.

Was zum Lachen gab es dann noch, als das Publikum den Ringrichter daran erinnerte, dass er die Wrestler auszählen musste, wenn sie sich außerhalb des Rings befanden.

Davies gewann schließlich und beide hatten uns erfolgreich bewiesen, dass auch unter den Schwergewichten richtig gute Action geboten werden konnte.

Nach der zwanzigminütigen Pause kamen dann die drei angekündigten Main-Events. Der erste hatte eine spezielle Stipulation – Kiss my Ass. Der Verlierer musste dem Gewinner den Hintern küssen. Big Brother Steve musste es gegen The German Psycho Bad Bones ankommen lassen und sah erst mal alt gegen den beim Publikum megabliebten Bad Bones aus.

Beim klaren Pin am Big Brother Mann zählte Headreferee Willsdorf dann trotz der beim letzten Mal vom NEW Office erhaltenen zwei gelben Karten nicht bis zur Drei durch, sondern hielt sich nach der Zwei den Arm aufgrund eines „Krampfes“.

Steve bearbeitete im Anschluss Bad Bones Knie und attackierte  ihn sogar mit seiner Eisenstange und auch da schaute Willsdorf weg und schien sich nicht mehr an seine Verwarnung zu erinnern. Siegessicher geworden, setzte der Big Brother seinen Kontrahenten auf einen Stuhl und streckte ihm seinen Hintern ins Gesicht, doch Bad Bones konnte das Ruder herum reißen und nur Augenblicke später saß der vom Publikum liebevoll „Steffi“ getaufte Wrestler auf dem Stuhl und Bad Bones Füße flogen ihm gegen die Brust. Doch auch nach dieser Aktion wurde beim Pin der 3-Count vom Ref nicht durchgezählt.

Schließlich griff auch noch VIP ein und gab dem nun zahlenmäßig unterlegenen Bad Bones ein paar mit. Steve nutzte seine Chance und versuchte nun seinerseits einen Pin an dem German Psycho, doch dieser kickte aus und gab sich nicht geschlagen, so blieb dem Big Brother nur noch die Flucht und der Ringrichter musste den Mann auszählen und verdienterweise Bad Bones zum Sieger erklären.

Da der für die Stipulation benötigte Verlierer sich nun nicht mehr im Ring befand, entschied Chris Flammersberger vom NEW Office kurzerhand, dass wohl der Referee Willsdorf dem German Psycho den Hintern küssen müsse. Mit einem Lippenpflegestift vom Kommentator Walandi Tsanti wurde der Ringrichter auf das Kommende vorbereitet und musste Widerwillen den nackten Arsch des Siegers küssen. Bones ließ sich noch eine Weile von seinen Fans feiern.

Im zweiten Main Event des Abends ging es um die NEW World Heavyweight Championship, der Titel wechsle auch bei Disqualifikation oder Count Out, wie durch Alex Wright zu Beginn des Abends angekündigt.

Will Breaker stellte den Herausforderer gegen den Titelhalter Vicious Impact Power VIP und griff diesen noch auf der Rampe an. Obwohl der Kampf nicht schlecht geführt war, blieb die Crowd dabei unmotiviert und tot. Die beiden Wrestler schafften es kaum, die Verbindung zum Publikum herzustellen. Die Luft in der Halle war allerdings auch mehr als stickig.

Bei einem Angriff von Will Breaker auf VIP geriet der Ringrichter zwischen die Fronten, ging KO und wurde kurzerhand von Asskisser und Headreferee Willsdorf ersetzt. VIP griff zum Hilfsmittel und versuchte mit einem Stuhl zum Sieg zu gelangen, doch Breaker nahm ihm den Stuhl ab. In der zweiten Hälfte des Kampfes wurde die Stimmung dann besser. VIP gelang schließlich der Pin an Will Breaker und der Ref zählte den 3-Count durch.

Nun kam auch Steve zum Ring und hielt den erledigten Breaker fest. VIP holte mit dem Stuhl aus, um seinen Gegner fertig zu machen, doch dieser konnte sich aus der Affäre ziehen und die Sitzfläche traf Steve. Nun rächte sich Will Breaker an VIP und auch dieser machte Bekanntschaft mit dem Sitzmöbel, welches sich in seine Einzelteile zerlegte. Doch dann gingen die beiden Fieslinge gemeinsam auf Breaker los und der konnte sich kaum noch wehren.

Niemand geringeres als Alex Wright selbst machte dann den Save und Wutschnaubend standen sich der freche Vicious Impact Power und Alex Wright Stirn an Stirn gegenüber. Das wird wohl noch ein Nachspiel geben.

Absolute Gourmetkost war der dritte Main Event des Abends, in dem es um die NEW Hardcore Championship ging. Titelhalter Adrian Severe stellte sich der Herausforderung des österreichischen Powerhouses MEXX in einem TLK-Match (Tables, Ladders, Kendosticks). An der Decke war der für den Titel stehende Baseballschläger befestigt. Den Sieg erlangte man, indem man den Schläger mit herunter holte.

Bei diesem atemberaubenden Kampf gefror mir der Stift in der Hand, weil ich meine Augen einfach nicht von diesem genialen 5-Sterne-Match wenden wollte. Gestartet wurde von MEXX gleich mit zwei Kendosticks, wovon er einen Adrian überreichte. Doch schon nach dem ersten Schlagabtausch zwischen den beiden Hardcorewrestlern war einer der Sticks kaputt. Das Publikum chantete sich die Seele aus dem Leib, während Adrian Severe als nächstes zu einem Tisch griff. Trotz der schlechten Luft und des langen vorangegangenen Abends war die Stimmung im Hotspot so hot wie noch nie. MEXX zimmerte seinen Kontrahenten durch die Tischplatte und organisierte sich dann eine Leiter. Doch Adrian ließ nicht lange auf sich warten und holte das Powerhouse von den Sprossen wieder herunter. Sogleich versuchte er nun die Chance auf den Sieg zu nutzen, doch MEXX stieß die Leiter um und Adrian landete außerhalb vom Ring. Der Österreicher sprang sofort hinterher. Wenig später suchte MEXX unterm Ring nach weiteren Gegenständen, verschwand schließlich ganz, um einen weiteren Tisch zu Tage zu fördern. Den durfte Adrian dann gleich aus nächster Nähe begutachten.

Dann folgte ein Highlight nach dem anderen. Der zweite Tisch ging noch zu Bruch, es gab mehrere krasse Aktionen von der obersten Leitersprosse und die Kendosticks kamen mehrfach zum Einsatz. Den sehr ausgeglichenen Kampf konnte dann knapp Adrian Severe für sich entscheiden, doch ich wünschte mir, dieser Augenschmaus würde nie zu Ende gehen. Im Anschluss gab es sehr lange Standing Ovations für die beiden Ausnahmetalente und die Crowd war mit „This is awesome“-Chants komplett aus dem Häuschen. Alex Wright stürmte zum Ring, um seinen beiden Wrestlern für das geniale Match zu danken.

Nahezu jeder Move der beiden war ein Holy Shit Moment. Das war Wrestling vom Feinsten und es fällt mir schwer zu vergleichen, aber das war so ziemlich das Beste an Wrestlingkost, was ich bis jetzt live zu sehen bekommen habe. Vielen Dank, Adrian Severe und MEXX für dieses großartige Spektakel. Das hat die sehr geniale Extreme-Show vom 04.05.2012 (wir berichteten) sogar noch übertroffen.

Mit diesem bombastischen Match und der feiernden Crowd endete NEW Hoch Explosiv 2 und Daniel Weber verabschiedete das Publikum.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die einen so großen Wrestlingabend möglich gemacht haben. Es war eine Freude für Monster On The Road, von diesem Event berichten zu können und wir freuen uns auf die nächste NEW Pure Show!

Bild mit Demolition Davies, Jenny, Yuna Monster und Beli Monster. Oh und wer hat sich denn da noch zusätzlich aufs Bild geschlichen 🙂

Highlights vom Kommentatorentisch von Walandi Tsanti im Verlauf des Abends:

„und neben mir der schwerste Ringrichter Deutschlands“
„dieser blinde Ringrichter“
„genau, Ringrichter, mach die Augen auf!“ in Bezug auf den Headreferee.