Nachdem wir einen neuen Kühlerdeckel organisiert hatten, ging es am 05.05.2012 dann weiter in Richtung Westen. Über die A6 und die A5 erreichten wir Weinheim bei Mannheim, wo der ACW Universal Brawl 2012 statt fand.
Wir waren schon ein wenig früher da, mussten noch unser Equipment herrichten und um 18:00 Uhr war Einlass, um 19:10 Uhr ging es dann auch endlich los. Alex Cee, der Ringsprecher der ACW begrüßte das Publikum und fragte reihum, woher denn die Besucher angereist waren. Die wenigsten waren aus Mannheim und Weinheim, es bleibt ein Rätsel, woher die aus gut Hundert Zuschauern bestehende Crowd sich zusammen setzte. Allerdings erntete Monster on the Road Applaus für den weiten Anreiseweg aus München :).
Nach einer weiteren kurzen Pause ging es dann auch sogleich in das erste Match des Abends, ein Triple-Tag-Team-Match um die ACW Tag-Team-Title. Besonderes dabei war, dass sich immer nur zwei Kämpfer im Ring aufhalten durften. So mussten die verschiedenen Teams darauf achten, dass sie im Rennen blieben oder sich ohne Zustimmung der anderen eintaggten. Gegenüber standen sich Master J und Binairial gegen Precious Michael Phoenix und Shaggy gegen die Broothers of Doom Dr. Crank und The Insane Killer mit Jade.
Für uns Monster war dies auch gleich eines der Favoritenmatches des Abends, wir hatten ein Schild für Master J dabei und hofften auf einen Sieg des Tag Teams mit ihm und Binairial (insgeheim hoffte Yunster auch auf einen Sieg für PMP und Shaggy 😉 ).
Das Match selbst war super unterhaltsam und chaotisch. Es gab viele Teamattacken die den Gegnern so richtig eingeheizt haben.
Am Ende des Kampfes konnten Master J und Binairial die Brothers of Doom dominieren, doch durch eine Unachtsamkeit der beiden wechselte sich Michael Phoenix ein, während Shaggy einen Eingriff durch Dr. Crank verhinderte und so konnten Precious Michael Phoenix und Shaggy den Sieg einfahren.
Die beiden frisch geborenen Tag Team Champions wurden dann von den Brothers of Doom aus dem Ring gejagt, während Master J und Binairial noch um Fassung rangen, was gerade eben geschehen war.
Wir waren recht begeistert von dem Kampf, insbesondere aber von den schönen Teamaktionen und der guten Zusammenarbeit innerhalb der Tag Teams.
Als nächstes stand auch schon gleich der erste Halbfinalkampf an. Wer diesen Sieg für sich entscheiden konnte, durfte am heutigen Abend noch im Main Event um den ACW German Title antreten.
Criss Riot kam unter lautem Gejubel der Fans zum Ring und wählte gerade mich aus, um mir seine Riot n’ Roll Karte zu überreichen *schmilz*. Sein Kontrahent, Berengar, kam dann ebenfalls hinzu und wurde von der Crowd laut ausgebuht. Obwohl der nordische Schurke stets leicht dominierte, lieferten uns die beiden einen nahezu ausgeglichenen und rasanten spannenden Kampf. Gerade als Criss Riot die Oberhand gewinnen konnte, wurde das Match plötzlich unerwarteter weise von einem Videoeinspieler unterbrochen, der einen Einarmigen Banditen zeigte. Das Pokerface ließ sich davon so sehr ablenken, als die drei Räder sein Gesicht zeigten und die Worte „Game over!“ ertönten, dass Berengar seine Chance nutzte und ihm seinen Finisher verpasste. Der Ref zählte den Three-Count durch und es war entschieden, dass der nordische Schurke heute Abend noch im Finale stehen würde. Dass er für diesen Sieg Hilfe von jemandem erhalten hatte, war uns klar. Von wem, würde sich aber erst im Laufe des Abends noch herausstellen.
Im Anschluss gab es dann auch gleich den zweiten Halbfinalkampf. Berengar musste also nicht lange warten, um zu sehen, gegen wen er sich heute Abend noch durchsetzen würde müssen. Die Kontrahenten waren The German Eagle und The Punisher, welcher von der Crowd nur Punica genannt wurde. Der maskierte Kämpfer schien dem mit Deutschlandflagge bestücktem Gegner ziemlich überlegen, bis er während des Kampfes beinahe seine Maske verlor. Dies sorgte für ein paar unfreiwillig komische Momente (z.B. als bei einem Punch gegen den German Eagle die Maske in die Luft hüpfte und wieder auf dem Gesicht landete). Der Deutsche Adler gewann das Match, demaskierte den Punisher aber nicht endgültig.
So ganz begeistern konnte mich das Match nicht, da ich Patriotismus und dem zu folge das Gimmick von German Eagle nicht leiden konnte. Anfeuern und Jubelrufe fielen mir dabei schwer. Trotzdem war es ein sauberes und sehr ansehnliches Match mit tollen Momenten.
Jetzt stand ein Non-Titlematch auf der Card. Marcus Monere „The Buccaneer“ feierte sein Debüt und verteilte Goldmünzen an die Kinder im Entrancebereich. Sein erster Gegner bei der ACW war Nemesis, der momentan den ACW World Cruiserweight Titel hält.
Während des Kampfes diskutierte Nemesis mehrfach auf seiner für uns unverständlichen Sprache mit dem Ringrichter, nachdem er unfaire Aktionen gegen Marcus Monere gezeigt hatte. Dieser präsentierte uns seinen Finisher „Drunken Sailor“. Beim Three Count der bei zwei einhalb endete, argumentierte er mit vier erhobenen Fingern, was für den Rest des Abends anstelle der „das war drei“-Chants „das war VIER“-Chants nach sich zog 🙂
Nachdem der Ringrichter im Gemenge KO gegangen war, rollte sich Nemesis aus dem Ring und setzte zu seinem Finisher an, indem er weißes Pulver (Magnesium? Mehl?) aus seinem Stiefel hervor holte. „The Crazy White Stuff“ traf den überraschten Freibeuter und nahm ihm für einen Moment die Sicht. Dies nutze Nemesis und entschied den Kampf für sich.
Die beiden wussten ein innovatives und abwechslungsreiches Match zu zeigen und das wurde auch durch die laute Crowd mit vielen Chants belohnt.
Mit einer Promo von Nok Su Kau ging es dann weiter. Dieser erwähnte noch einmal seine international ausgesprochene Herausforderung um seinen ACW World Heavyweight Championship Title, wurde im selben Moment jedoch hinterrücks von einem durch die Ringseile kletternden Mann niedergeschlagen. Dieser entpuppte sich als Dave Mustiff, ein Wrestler aus England, der sich selbst „Bester Wrestler Europas“ nannte. Er nahm die Herausforderung an und es sollte später noch zu einem Match zwischen den beiden kommen.
Und schon stand auch der fünfte Kampf des Abends an. Rocky Lottatore begleitet von Criss Riot musste sich gegen Red Rage in Begleitung der Deutschen Catch-Ikone Boombastic behaupten. Sehr emotional ging es hier nicht nur zwischen den beiden Wrestlern zu, sondern vor allem in der Crowd. In der einen Ecke hatte sich ein Red-Rage-Hasser-Club gegründet, der mit lauten Chants, beleidigenden Schildern, aber zum Teil auch mit halben Angriffen auf Red Rage reagierten. Dieser rastete dabei fast gänzlich aus.
Während des Kampfes kam es irgendwann zu einem Handgemenge zwischen der Catch Ikone und Criss Riot. Rocky musste auch ein paar Schläge von Boombastic einstecken und dieser wurde schließlich von dem Pokerface über die Rampe aus der Halle gejagt. Doch nur kurz darauf konnte Red Rage den Kampf für sich entscheiden. Sein Mentor kehrte zurück in das Seilgeviert, um mit ihm den Sieg zu feiern, wurde jedoch erneut von Criss Riot verjagt.
Noch während der niedergeschlagene Rocky und sein Mentor enttäuscht im Ring standen, tauchte plötzlich auf der Rampe eine weitere Person auf. Sören Reuter, „Lord of Excellence“, der Rocky Lottatore als Schüler für sich beanspruchen wollte. In einem Kampf zwischen Riot und ihm sollte entschieden werden, wer weiterhin der Mentor von Rocky sein dürfe. Criss Riot ließ sich darauf ein. Es kam zum Handschlag, welchen Sören Reuter sofort in eine Attacke umwandelte. Der Kampf wurde angeläutet und es kam zu einer spannenden heftigen Auseinandersetzung, in der Sören Reuter in Momenten des Triumphs versuchte, Rocky auf seine Seite zu ziehen. Schlussendlich konnte jedoch der Riot n Roller siegen und feiernd verließen Lehrer und Schüler den Ring.
Sören Reuter blieb niedergeschlagen beim Publikum zurück, schüttelte immer wieder verständnislos den Kopf, während ACW Universe Brawl in die Pause ging.
In der Pause fragte ich Sören Reuter, ob ihm denn Rocky als Schüler so viel bedeutet hätte. Er verneinte dies und meinte, dass es immer wieder dasselbe sei. Er immer nur verliere. Auf meine aufmunternd gemeinten Worte, dass es das nächste mal bestimmt besser klappt, bezweifelte seine Antwort nur, ob er es zu einem nächsten Kampf überhaupt noch kommen lassen würde.
Hatten wir Sören Reuter gerade noch ausgebuht und die Daumen für Criss Riot gedrückt, tat uns der „Lord of Excellence“ nun richtig leid 🙂
Bevor es mit dem nächsten Match dann richtig Actiongeladen weiter ging, war auf der Videoleinwand erneut ein Einspieler zu sehen, der Berengar zeigte, wie er ein Gespräch mit einer ominösen weiblichen Stimme führte. Die Vermutung, dass der nordische Schurke tatsächlich Hilfe bekommen hatte, erhärtete sich.
Das anschließende Match, ein Rundenkampf, versprach etwas Besonderes zu werden. Drei Runden zu je vier Minuten sollte gekämpft werden. Dazwischen je eine Minute Pause. Drei Punkterichter, um den Ring zu drei Seiten angeordnet, bewerteten jede Runde nach Sauberkeit und Wirkung der Aktionen sowie nach Anteilen, die man im Match dominierte. Sollte es nach den drei Runden keinen klaren Sieg durch Pinfall oder Submission geben, würde ihr Urteil nach Punkten gelten.
Dieser Matchart stellten sich der amtierende ACW Wrestling Challenge Title Träger Viper und sein Herausforderer die Deutsche Catch Ikone Boombastic, welcher von seinem Schützling Red Rage begleitet wurde.
Punktrichter waren Bernd Ebers Kampfsporttrainer vom Red Dragon Box Club, ACW Hall of Famer Rüdiger Bitzel und der „Big Brother“ Sieger 2011 Rayo die Sole (was auch immer der damit zu tun hatte…)
In der ersten Runde gab es für Viper eine gelbe Karte und 30 Euro Strafe für eine zwielichtige Aktion. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, für was genau. Denn ich habe eigentlich die meiste Zeit nur Red Rage beobachtet, der von einem Punktrichter zum nächsten gezogen ist, um ja zu überprüfen, ob sie alles richtig machen. Und zeitgleich zog mich die Wutexplosion in den Bann, die in der Red-Rage-Hasser-Ecke von statten ging. In der zweiten Runde gab es Punktabzug für Boombastic, doch auch in dieser Runde konnte keiner von Beiden den Gegner pinnen. In den Pausen kümmerte sich Red Rage rührend um seinen Mentor, was Viper einmal sogar schamlos mit einer Attacke ausnutze, da die nächste Runde schon wieder angeläutet worden war. Die dritte Runde endete mit dem Anzählen eines Pinversuchs von Viper an Boombastic, doch das Match wurde nach der Eins abgeläutet, da die Rundenzeit zu Ende war.
Nun war es an den Punktrichtern, den Sieger für den Kampf um den ACW Wrestling Challenge Champion Title zu bestimmen. Eine Dame (Kat Deluxe?) ging nun einmal um den Ring um alle Punktezettel einzusammeln. Dabei folgte ihr Red Rage auf Schritt und Tritt und brachte sie kurz vor Übergabe an Alex Cee zu Fall. Dabei tauschte er vermutlich die Ergebnisse aus. Gesehen hab ich es von meinem Sitzplatz aus nicht, aber das war schon super auffällig, obwohl er sich mehrfach für das „Missgeschick“ entschuldigt hat. Das Ergebnis war dann klar: Boombastic gewann einstimmig das Match und Viper musste seinen Titel abgeben.
Dieser begehrte auf und forderte die Deutsche Catch-Ikone zu einem Re-Match auf, das im September beim ACW Doomsday stattfinden sollte – im ACW Steelcage!
Nun ging es um die Herausforderung, die Nok Su Kau ausgesprochen hatte und die von dem Engländer Dave Mastiff angenommen worden war. Zuerst kam Nok Su Kau die Rampe herunter und riss mir beim Einschlagen mit den Fans halb die Hand aus 😉 Wenig später stand er der „Human Hate Machine“ gegenüber.
Beide Kontrahenten begeisterten durch einen agilen flinken Wrestlingstil, den man den beiden „Heavyweights“ nicht zugetraut hätte. Die Crowd flippte für Nok Su Kau fast aus, Mastiff begeisterte durch viel Interaktion mit dem Publikum, bat uns jedoch mehrfach darum, auf Englisch zu rufen. Den Gefallen taten wir ihm auch, und die Human Hate Machine musste sich „Liar“-Rufe gefallen lassen, nachdem er zum dritten Mal dem Referee predigte, keine unfairen Aktionen mehr gegen amtierenden Champion zu zeigen (und es wieder tat 🙂 ).
Das Ende des Kampfes war ulkig und kurios. Nok Su Kau zog dem Engländer versehentlich die Hose herunter, nachdem dieser eine Aktion vom Toprope gezeigt hatte und versuchte es mit einem Pinversuch. Der Threecount ging durch und der Weiße Krieger verteidigte seinen World Heavyweight Championship Title. Doch Dave Mastiff konnte die Niederlage nicht akzeptieren und schlug Nok Su Kau hinterrücks nieder. Anschließend rotzte er noch auf den erledigten Gegner. Irgendwann vor oder nach dem Pinfall rupfte er auch noch ein Deutschlandfähnchen vom Ringrand und zog es sich über den Hintern um zu signalisieren, dass er auf uns scheißen würde.
Hut ab an die zwei Ausnahmetalente. Ich habe selten ein so schnelles und spannendes Match in dieser Gewichtsklasse gesehen, wie dieses.
Ein kurzes Intermezzo gab es dann noch vor dem Main Event des Abends: Flippo der Clown wurde von „The Prodigy“ DenKo gnadenlos weggeputzt. Der Clown, der zuvor Süßigkeiten an das Publikum verteilt hatte, startete mit einer hilflosen Schlagserie gegen den Brustkorb. Doch „The Prodigy“ ließ sich das nicht lange gefallen und plättete den armen Komiker innerhalb kürzester Zeit. Der Kommentar des Ringsprecher Alex Cees war dazu: „Flippo der Clown, tapfer aber Chancenlos!“ 😀
Dann war es Zeit für den Main Event für den sich der German Eagle und Berengar mit Managerin qualifiziert hatten. Zuvor wurde jedoch noch die Deutsche Nationalhymne gesungen, die recht schön von einer jungen Dame intoniert wurde, deren Name mir leider nicht im Kopf geblieben ist. Mitgesungen habe ich nicht (zu dem Patriotengedöns habe ich mich ja schon geäußert), aber der Höflichkeit halber bin ich aufgestanden.
Der Deutsche Adler kam mit reichlich Verzögerung zum Ring, vermutlich hatte er sich im Kampf gegen den Punisher verletzt. Der nordische Schurke kam in Begleitung der Frau, dessen Stimme man in dem Videoeinspieler schon gehört hatte. Ihr schwarz und grünes Outfit sowie die grünen Strähnen in ihren langen dunklen Haaren brachten ihr in Ermangelung an ihren wirklichen Namen schnell den Spitznamen „Hexe“ vom Publikum ein, zumal sie öfters ein schauriges böses Lachen zum Besten gab.
In diesem Match war die Crowd schon ein wenig müde, denn so richtig Stimmung wollte nicht wirklich aufkommen. Die „Hexe“ lockte schlussendlich den German Eagle um den Ring herum, er lief ihr hinter her und der Plan ging auf. Denn Berengar wartete schon auf seinen Einsatz und attackierte seinen Gegner. Dies führte auch zum Pinfall und Berengar wurde überraschenderweise der neue ACW German Champion. Damit hatten wir eigentlich nicht gerechnet. Noch während das Publikum verdutzt war und der nordische Schurke seinen großen Sieg im Ring mit seiner Managerin feierte tauchte Sören Reuter auf der Rampe auf und forderte sein Re-Match, was er wohl nie erhalten hatte. Er beförderte den frisch gebackenen Champion aus dem Ring, die Crowd jubelte dem Lord of Excellence zu und wo die „Sören“-Chants bei seinem ersten Auftreten noch böse gemeint waren, war die Meute nun ganz auf seiner Seite.
Damit endete der ACW Univers Brawl Event und Alex Cee verabschiedete das Publikum.
Das Fazit des heutigen Abends: Das war ein Hammer-Event in Weinheim und ich bin sooo froh, dass ich den weiten Weg von München (bzw. von Nürnberg aus) auf mich genommen habe. Die Wrestler waren in Höchstform mit schönen Moves und beeindruckenden Matches, Alex Cee moderierte hervorragend durch die Veranstaltung, die Geschichten wurden spannend und innovativ weiter erzählt und es kam kein Moment der Langeweile auf. Die Stimmung in der Halle mit den gut 100 Zuschauern war grandios, die Light-Show, Entrance-Bereich und der Ringaufbau passte perfekt zur Größe der Veranstaltung und unterstützten die Stimmung und es zog sich auch ein roter Faden durch die komplette Show.
Auch dass wir noch Erste-Reihe-Plätze ergattern konnten, war toll 🙂
Danke an alle der ACW für diesen gelungenen Abend!